Im Oktober ist für mich ein echter Traum in Erfüllung gegangen. Ich war im Muppet Workshop in New York. Als ich durch die Türen des Lofts ging, hätte ich allerdings nicht gedacht, dass ich vom Erfinder der Muppets und allen, die den Muppet-Geist am Leben halten, ausgerechnet etwas über „adaptives Lernen“ lernen würde.

 

Bei der Führung durch den Workshop zeigte man uns etwas so simples, wie geniales: die “Anything Muppet” (AM). Ein AM ist eine stabile Basis-Form eines Muppets, die es ermöglicht, dass sie in kürzester Zeit in jeden erdenklichen Charakter verwandelt werden kann. Die technische Präzision der Grundform erlaubt einen effizienten Einsatz, während die Schlichtheit und das modulare Design gleichzeitig größtmögliche Kreativität erlaubt. Stabil, aber flexibel eben. Und genau das brauchen wir auch, um gute adaptive Lerninhalte in Zukunft (mit KI) erschaffen zu können.

 

Die stabile Basis des Lerninhalts:

 

Hensons „Anything Muppet“ zeigt den Weg vor, wie mit einer soliden Basis etwas Flexibles entstehen kann. Wenn wir das aufs Lernen übertragen, hätten wir damit das Konzept von „Anything Learning“.

 

Was bedeutet das genau? Die Basis für adaptive Lerninhalte bildet eine gesicherte Wissensbasis. Also Informationen, die zu einem bestimmten Thema von Fachexpert*innen zusammengetragen wurden und (soweit möglich) korrekt sind.

 

Für mich als Storytellerin gehören zur gesicherten Basis aber auch echte Use Cases und Szenarien aus der Lebensrealität. Denn genau da hat die KI in Zukunft auf ihre Schwächen: in der Lebens- und Arbeitsrealität und es ist die Aufgabe der menschlichen Intelligenz, so gut wie möglich vorzustrukturieren, zu verifizieren und zu spezifizieren.

Die flexible Ausgestaltung des Lerninhalts:

 

Springen wir doch einmal zehn Jahre in die Zukunft. Ich sitze morgens am Frühstückstisch und schaue mir den Fortschritt meines Lernpfads an. Für heute steht eine neue Lektion an. Da ich aber den ganzen Morgen im Zug unterwegs bin, finde ich es persönlich praktischer, mir diese Lektion als Podcast mitzunehmen, bei dem ich gleichzeitig das Skript lesen kann, wenn ich etwas nicht verstehe. Also klicke ich auf die Option „Lerninhalt auf Audio ausgeben“ und „Lerninhalt als Skript ausgeben“. Und die KI generiert mir das auf unserer gesicherten Wissensbasis.

 

Nur mit einer stabilen Basis ist diese maximale Flexibilität möglich. Denn wenn wir den Nutzer*innen in Zukunft Mitbestimmung bei der Ausgestaltung der Lerninhalte und Lernpfade geben wollen, dann darf das nicht zu Lasten der Didaktik- und Informationsebene geschehen. Und es wird nicht möglich sein, jeden einzelnen Inhalt auf 100 % Korrektheit zu prüfen.

 

Augen-Schublade im Muppets Workshop, New York

So sieht diese Flexibilität übrigens bei der Anything Muppet aus: aus einem Anything Muppet können potenziell hunderte Figuren entstehen. 

 

Gerade ist das alles noch eine Zukunftsvision (oder ein Lernabenteuer 😉). Aber manchmal ist die Zukunft eben näher, als man denkt. Jim Henson selbst verkörperte diese Dualität zwischen Stabilität und Flexibilität selbst. Seine kompromisslosen Qualitätsstandards hielten sich die Balance, mit ständiger Lernbereitschaft – Meister und Schüler zugleich. Ein echter Lernabenteurer. 


 

Wie stehst du zu diesem Thema? Wie sieht deine stabile Basis aus? Und wie kannst du flexibel im Lernen bleiben?

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