Diese Woche kam bei den Content Queens in einem Gespräch das Thema auf Text KI und wofür es professionelle Texter*innen und Content Creator*innen in Zeiten von GPTs überhaupt noch braucht. Daraus ist dieses Interview mit Karin Steiner entstanden, wo wir über die nützliche und weniger nützlichen Auswüchse des Arbeitens mit KI sprechen.

Ki ist gekommen um zu bleiben, Karin Steiner

Jennifer Fritz: Hallo, liebe Karin. Ich freue mich, dass du „Ja“ zu diesem Interview gesagt hast. Lass uns direkt einsteigen. Du bist ja Content Creatorin, beschäftigst dich viel mit neuer Technologie auch. Du hast ein Instagram, der sehr aktiv und sehr schön zu verfolgen ist. Erzähl doch mal kurz von dir. Was machst du? Wer bist du? Wo kommst du her?

Karin Steiner: Ja, Jennifer, freut mich, dass du mich eingeladen hast. Wir als alte Content Queen Kolleginnen haben ja öfters miteinander zu tun. Jetzt freut es mich, dass wir da mal so ganz offiziell professionell miteinander plaudern. Genau. Du hast es schon kurz erwähnt, ich bin Content Kreatorin. Mein Content ist hauptsächlich, dass ich Textinhalte erstelle für meine Kundinnen. Sprich ich arbeite als Texterin im deutschsprachigen Raum, lebe mit meinen zwei Kindern hier in Kärnten, in Österreich, im Süden und genieße das Selbstständigsein, weil es mir die nötige Flexibilität gibt, beides zu vereinen. Also das Familienleben und mein Berufsleben, meine beruflichen Ziele. Und das ermöglicht mir unter anderem Instagram und natürlich auch meine Website. Aber bei Instagram kann man sich ebenso präsentieren und Content Marketing für sich nutzen, sodass dann die Kundinnen dann zu mir kommen, denen ich wirklich eine Hilfe bin und mit denen die Zusammenarbeit Spaß macht. Und ja, da bin ich ganz gern aktiv und es macht mir Spaß tatsächlich auch. Also es muss Kundenakquise nicht immer anstrengend sein und lästig, sondern es kann sich ja irgendwie richtig und passend anfühlen. Und das ist auch das, was ich meinen Kunden ganz gern mitgibt, wenn sie sagen, wie finden die neue Kundinnen, dass man eben jeder findet so seinen Weg, der halt am besten zu seinem Charakter, seinen technischen Möglichkeiten und so weiter passt.

Jennifer: Du beschäftigst dich natürlich als Selbständige ständig mit neuen Themen und neuen Technologien. Natürlich ist das große Thema, gerade in aller Munde. Ki-Tools.

Karin: Ja, das erste Mal ist es mir begegnet im November letzten Jahres in einem Podcast, den ich regelmäßig höre und da war es für mich wirklich komplettes Neuland. Also klar habe ich den Begriff Artificial Intelligence schon gehört, habe gewusst, dass es, dass daran geforscht und gearbeitet wird. Mir war aber nicht bewusst, wie nah das schon an mir in meinem Privatleben ist bzw. Dann jetzt auch im Beruflichen. Und dann hat mich aber gleich mal die Neugier gepackt und ich habe mich angefangen mit Text KI zu beschäftigen, hauptsächlich.

Jennifer: Wie ist bisher dein Eindruck?

Karin: Es war lange Spielerei und ich habe viele Dinge eher so ausprobiert, also einfach gespielt damit. Ich habe mit ChatGPT begonnen, ganz klassisch, habe dann aber einen Kurs belegt für Jesper. Das ist auch eine Text KI, die ein bisschen praktikabler ist, wenn man dann daraus ganze Blogartikel erstellen will. Es bietet sogar Websites an oder ganze Newsletter. Und ich versuche das jetzt gerade in meine professionelle Arbeit mit zu integrieren. Also ich versuche mit KI, mithilfe von Text-KIs schneller zu werden in manchen Bereichen wie in grober Erststrukturierung, Zusammenfassungen, Ideenfindungen. Einfach, dass ich die Zeit, die dann frei wird durch die KI nutzen kann, entweder wieder mehr Akquise zu machen oder mehr ins Konzeptuelle, konzeptuell zu gehen, in die kreativen Themen einzutauchen. Also, und das kann ich sagen, funktioniert. Wenn ich es jetzt hernehme vom Jahr, habe ich einen Blogartikel für einen Kunden geschrieben, der hat eineinhalb Stunden gedauert und jetzt schreibe ich ihm mit Text KI Hilfe und da dauert nur noch eine Stunde. Also es ist jetzt nicht diese, diese enorme Zeiterleichterung, wie vielleicht manche sich wünschen, dass man sagt, schreib mir einen Blogartikel über Thema X und man übernimmt ihn. Machen auch viele, würde ich jetzt aber nicht empfehlen, weil das geht tatsächlich an dem, was KI aktuell für uns als Texter*innen leisten kann, vorbei.

Also diese Wunschvorstellung, die Text KI wird es schon richten, die gibt es am Punkt noch nicht. Ohne menschliches Zutun und ohne Wissen, wie man die KI bedient, finde ich, die kommen da nur in, also nur eher leere Texte raus, also ohne jegliche Emotionen oder Botschaften, die mitschwingen. Und das ist ja das, was einen guten Text ausmacht. Die Geschichten, die zwischen den Zeilen stehen.

Jennifer: Ich finde das einen ganz spannenden Punkt, weil ich hatte gestern gena darüber ein Gespräch. Ich bin auch persönlich der Meinung, dass bei Text KIs im Moment eher mittelmäßige Texte rauskommen. Und dann meinte die Person, die mir gegenüber saß: „Ja, aber leider reicht das halt.“ Also die bauen damit ihre Landingpages, basierend auf Google Dashboard Keywords, sagen die KI, machen wir mal eine Landingpage mit diesen Keywords. Die ist dann zwar mittelmäßig geschrieben, aber die reicht vollkommen, die Leute über Google Search auf die Seite zu ziehen. Und dann ist auf dem Rest der Seite ja guter Content. Wie stehst du dazu?

 

Karin: Ich glaube, dass das jetzt noch ganz gut funktioniert. Ich glaube aber auch, dass die Leutchen, wo immer Google ihren Algorithmus entwickeln lässt, auch nicht untätig rumsitzen. Und Google möchte für Website Besucher*innen das bestmögliche Erlebnis bieten. Und das bestmögliche Erlebnis für mich als Mensch ist, wenn meine Suchintention befriedigt wird – gut, das kann eine KI, es kann Antworten liefern – aber wenn ich Interesse geweckt, also wenn ein Interesse bei mir besteht, dass ich die Seite länger besuche, dass ich weiterklicke, dass ich mich durchklicke. Und da wird der Google Algorithmus einfach mitziehen und meiner Meinung nach diese typischen KI Texte, die jetzt im Umlauf sind, einfach rausfiltern und schlechter bewerten, als wenn sich Menschen die Mühe machen, wirklich originelle und authentische Inhalte für die Website zu erstellen. Also ich glaube, das Niveau hat sich gehoben. Es gibt jetzt wenig schlechte Texte im Internet, einfach weil Grammatik, Rechtschreibung, Lesefluss oder so überhaupt kein Thema mehr ist. Das können KI super abfedern und da bin ich ein großer Fan davon, dass prinzipiell das Grundniveau angehoben wird bzw. Auch Menschen schreiben können, die wenig Schreibtalent haben und sich deshalb vielleicht gar nicht trauen, die Meinung zu äußern im Internet. Also da bin ich ein ganz großer Fan.

Aber ich glaube wirklich, dass es für erfolgreiche Onlineauftritte, also bald der Algorithmus sich anpassen wird und man mit den KI Texten nicht mehr gut landen kann auf den Suchergebnisse.

Jennifer: Du hast recht, das Textniveau im Internet hebt sich. Aber man hat ja auch dann eine, man kann nicht sagen Text Bildschere, aber so was Ähnliches, wenn man die Person dann real trifft.

Karin: Auf alle Fälle. Das ist ja der Unterschied zwischen KIs und wenn ein Mensch den Text schreibt, weil ich kann es jetzt nur von meiner Person sagen, wenn ich Texte schreibe für Kundinnen, dann ist mein Ziel, dass die Kundin sichtbar wird durch den Text, also dass man irgendwie mitkriegt, die ist vielleicht humorvoll oder die ist bei 1000 Projekten gleichzeitig oder die ist sehr vertieft und sehr Expertenreich in einem Ding. Das kann man durch die Art, wie man schreibt und die Tonalität sehr gut mit transportieren. Und die KI’s, die ich nutze, also Chat GPD oder Jesper oder auch wenn man zum Beispiel in Caption – das ist so eine App, die Untertitel mitschreibt, wenn man Storys aufnimmt oder Reels oder so weiter –, die kann ja auch Scripts für Reels schreiben. Das ist einfach an Ticken noch zu abstrakt. Ich sage bewusst noch, weil wer weiß, wo die Reise hingeht, wer weiß, wie menschlich KIs werden können. Aber aktuell der Status ist der, ich finde, man erkennt KI Texte an der Nüchternheit, wie sie geschrieben sind und wie sie klingen. Also ich würde es jetzt keinem Kunden empfehlen, wirklich rein auf KI zu gehen, ohne dass da ein Mensch drüber schaut und die gewissen Emotionen mit einbringt und die gewissen Botschaften zwischen den Zeilen vermittelt.

Also in der Dimension, wo ich texte, also mich kann man nicht ersetzen in dem Sinne, sage ich jetzt einmal ganz provokant, einfach weil das die KI nicht kann. Ich glaube, diese pro Cent Texterinnen, wo es wirklich nur darum geht, du musst für einen Onlineshop immer unterschiedliche Produkttexte einpflegen und da geht es einfach darum, dass du bei zigtausend Landingpages für einen ein und denselben Stiefel unterschiedliche Produkttexte rein gibst. Da können KIs bestimmt sehr wohl sehr, sehr viel helfen und Zeit sparen. Aber meine Textaufträge sind eigentlich eher, dass ich individuelle und authentische Texte schreibe und da nutzt mir die KI einfach nicht so wirklich viel.

Jennifer: Ich sage immer, ich kann erkennen, wenn Chat GPT einen Social Media Beitrag geschrieben hat, weil es Emojis verwendet wie ein Boomer.

Karin: (Lacht) Ja, das stimmt.

Jennifer: Gibt es für dich auch solche Anzeichen, woran du erkennst, dass es ganz klar KI Content?

Karin: Es ist so sauber formuliert, das finde ich immer so lustig. Es ist so total inklusiv. Er, Chat GPT, will irgendwie niemanden auf den Schlips treten und ich finde, dieses Herumgeeiere merkt man in den Texten. Er will irgendwie so universell alle befriedigen mit dieser Antwort. Und das ist aber eben nicht genau das Gegenteil von Meinung. Also Meinung in einem Social Media Posting heißt ja, ich beziehe mich genau auf das und die Eier nicht herum und lasse alle Möglichkeiten irgendwie offen und beziehe alle mit ein. Also ich finde dieses seltsam erklärende, also dieses Belerende auch, das erkennt man einfach in den Schreibstilen.

Jennifer: Ich finde es ganz interessant, dass du er sagst, also der Herr KI macht das so. Wie kommst du da dazu? 

Karin: Fühlt sich für mich männlich an. Wahrscheinlich, weil Mansplaining ist ja auch bekannt ist und, dass Männer dir die Welt erklären, obwohl sie nicht unbedingt wissen, wie es geht. Deswegen wahrscheinlich. Er fühlt sich auch so, dass er jetzt das Allheilmittel ist und ist er aber nicht. Also es ist ein Tool, genauso wie Canva ein Tool ist, genauso wie die Google Suche ein Tool ist. Aber wenn du nicht weißt, wie du es benutzt, dann bleibt es halt einfach ein Tool, das dir nichts bringt. Und die Gefahr, die ich jetzt sehe durch diese ganzen Text KI ist einfach die Flut an Inhalten.

Weil ich glaube, wir gehen alle gerade den Weg des bewussten Lebensstils und ich glaube, das muss im digitalen Kosmos ankommen. Es bringt einfach nichts, wenn du noch mehr Dinge reinstellst. Der Google Algorithmus, das haben wir gemerkt, der mag es, wenn Websites aktuellen Inhalt liefern in Form von Blogartikeln und der mag es, wenn diese Blogartikel mit Expertise und Hirn geschrieben sind. Und ChatGPT kann helfen, dass du das auf deiner Website realisieren kannst, aber einfach nur damit, was online erscheint, dazu macht es einfach keinen Sinn. Und eben, wie eingangs schon erwähnt, ich glaube einfach auch, dass der Google Algorithmus auf das reagieren wird und die Inhalte dementsprechend nicht zu hoch bewertet. Ich sage jetzt nicht, dass man gar keinen Text KI verwenden soll. Es macht durchaus Sinn, wenn man sich einmal die Struktur für einen Blogartikel rauslesen lässt oder vielleicht am Ende vom Blogartikel das Fazit einmal reinhauen lässt, einfach zu schauen: „Okay, habe ich eh wirklich alle Punkte bedacht, aber dieser einfache Weg, schreibe einen Blogartikel über die Wichtigkeit von einem Logo oder so, das ist absolut unrelevant und Relevanz ist das einzige, was für einen Google Algorithmus zählt.

Jennifer: Genau. Und rechtlich ist es ja auch noch eine Frage, wegen Copyright und Plagiat.

Karin: Das ist überhaupt die nächste Hausnummer, weil die ganzen KIs, die stützen sich ja auf Webinhalte, mit denen sie gefüttert worden sind. Also Jesper ist es mittlerweile, dieses Tool, das ich nutze, das ist an das echte Internet angeschlossen. Auch eine ChatGPD ist, glaube ich am Stand von Mitte 2022 oder so was. Und die saugen sich halt die Inhalte raus und erstellen sie zu natürlich neuen, so noch nie dagewesen in den Inhalten. Aber wir alle wissen, es ist halt einfach ein indirektes Zitat und kein echtes Zitat. Und auch das ist fragwürdig, ob man das einfach umschreiben kann, das ganze Wissen, was es gibt, es bleibt ein Plagiat, weil du ja das Wissen, die Idee von jemandem anders übernommen hast.

Jennifer: Du hast uns schon ein paar Beispiele gegeben. Gib mir mal ein ganz konkretes Beispiel aus deiner Arbeit, wie KI dir hilft, Content zu erstellen und wie du vorgehst.

Karin: Also ich breche es immer vom Großen ins Kleine runter. Ich beginne mit einem Blogartikel und sage jetzt zum Beispiel, ich möchte drüben schreiben, wie man als selbständige Neukund*innen gewinnen kann und gebe das einmal in den Chat schieb ich dir. Ich fang sowas immer tatsächlich im Chat schieb ich dir an, weil ich diese Promptfunktion sehr gerne mag und gehe es dann auch in Jesper. Und lass mir da die fünf wichtigsten Punkte raushauen, die Chat GPT anscheinend für Kunden in einer Akquise wichtig findet. Dann fangt dieses Ding an, was ich eigentlich ganz gerne mag. Ich sitze da allein in meinem Büro als Selbstständige und habe kaum, also manchmal mit euch, mit den Content Queens, aber ansonsten keine Ansprechpartner, mich auszutauschen. Und da nutze ich tatsächlich das kleine technische Helferlein namens Chat GPT, einfach in den Austausch zu gehen. Macht der Punkt wirklich Sinn? Gibt es da noch Alternativen? Also da prompte ich mich so ein bisschen ran, bis das für mich Sinn ergibt. Und dann gehe ich diese einzelnen Punkte durch und lasse die wirklich dann in Jesper erstellen. Wenn man jetzt sagt, der Punkt in einer Krise für Selbständige hat sich das Netzwerk herauskristallisiert, dass man ein solides Netzwerk haben kann, dann nehme ich das wiederum und gehe in die Tiefe und sage: „Okay, was braucht es denn dann für das Netzwerk? 

Und aus diesen vielen Einzelteilen und Bestandteilen wird dann der Blogartikel geschrieben, den ich dann aber händisch schreibe, was bei mir der Vorteil ist, weil ich das sehr schnell schreiben kann und ich dem natürlich dann auch meinen persönlichen Touch geben kann. So wie das geschrieben ist, so wie ich es rauskriege aus der Text KI, mag es für mich und für meinen Blogartikel und für meine Social Media Postings einfach nicht verwenden, weil sich das tatsächlich fremd anfühlt. Wenn ich Inhalte veröffentliche, dann sollen die nach mir klingen und das tun sie einfach so nicht. Obwohl in Jesper gibt es die Funktion der Brand ID, Brand Voice. Das heißt, ich kann hinterlegen, soll der Text eher noch Texterei klingen oder zum Beispiel noch einem Kunden von mir? Ich habe Bestattungsunternehmen als Kunden und die haben natürlich eine wesentlich andere, diskretere, pietätvollere Brand Voice als ich die benutze. Aber trotzdem, es kommt trotzdem nicht so raus, dass man es wirklich verwenden könnte. Und dann habe ich diesen Blogartikel und aus diesem lasse ich mir dann tatsächlich auch wieder Vorschläge geben für Social Media Postings oder für den Newsletter und bricht es quasi wieder von dem großen Blogartikel runter und auch daraus dann die Postings und die möglicherweise Newsletter, die daraus entstehen.

Jennifer: Ja. Es gibt ja jede Woche dutzende hunderte neue Tools, API, Anschlüsse, Meta Tools, Weiterbildung. Wie bleibst du auf dem Laufenden?

Karin: Ja, schwierig. Also ich bin, glaube ich, schon gar nicht mehr auf dem Laufenden, weil das einfach gar nicht zu leisten ist. Man hat ja dann auch noch die eigentliche Arbeit. Ich bin da ja gar nicht, habe gar nicht die Zeit, dass ich mich da wirklich … Ich bin im Jesper Club nennt sich das. Das ist von dem Frank Saodnik, der diese Jesper Trainings in Deutschland auch anbietet oder im deutschsprachigen Raum, so eine Community, wo wir dann auch freitags immer Coworking machen und gemeinsam unsere Jesper Artikel oder Text KI Fortschritte besprechen und ein paar Tipps kriegen, wie der Prompt gut funktioniert hat oder umgekehrt. Und ansonsten habe ich ein paar Instagram Kanäle abonniert. E klassisch zum Beispiel die Online Marketing Rockstars oder eben so große Plattformen, die dann immer über die Tools aus Amerika und so weiter berichten. Aber ansonsten ist es einfach schwierig, dass man da wirklich up to date bleibt, meiner Meinung nach. Und vielleicht auch gar nicht notwendig. Ich bin da auch kein Fan davon, sich da so viele verschiedene Dinge reinzuziehen, weil die, die wirklich wichtig sind, finden meiner Meinung nach den Weg zu mir. Ich bin ja ohnehin in dieser Bubble unterwegs und diese Grundrecherche überlasse ich gerne jemandem anders.

Ich würde dann gerne im Second Level erst einsteigen, bei denen die schon halbwegs durchgeprüft worden sind.

Jennifer: Spannender Ansatz. Also ich teste mich ja persönlich lieber selber mal durch verschiedene Sachen durch, aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich es anderen im Zweifelsfall beibringen muss am Ende. Da sind wir auch schon bei der letzten Frage angekommen. Wie denkst du, sieht die Zukunft für dich als Content Creatorin aus?

 

Karin: Ich freue mich drauf, weil ich diese ganzen anstrengenden Textarbeiten abgeben kann. Also eben große Inhalte herunterbrechen auf kleine Dinge, Übersicht verschaffen. Das geht viel schneller mit künstlicher Intelligenz. Und da freue ich mich drauf, dass wir dann mehr Zeit für die Dinge haben, die konzeptuell sind, wo man sich neue Sachen überlegen kann, wo man mit dem Kunden gemeinsam vielleicht daran arbeiten kann, KI zu nutzen für das jeweilige Business. Also ich glaube, dass KI definitiv gekommen ist, zu bleiben und ich glaube, dass KI die größte Revolution sein wird, die man seit 1996, also seit Internetbeginn gesehen hat, einfach weil es so viele Bereiche umfasst. Ich glaube aber auch und ich hoffe stark, dass es da Regulierungen gibt und Strukturen, die dem ganzen Grenzen aufsetzen, weil ich glaube nicht, dass das gesund ist, wenn wir jetzt schon sehen, was Bots mit Wahlergebnissen machen können oder mit politischen Strukturen, dann graut es mir ein bisschen davor, wo die Reise hingeht, wenn KI soweit sind, dass sie wirklich sehr, sehr menschlich Inhalte erstellen können und gewisse Strukturen fördern und imitieren können, wo es einfach nicht gescheit ist. Also mein Wunsch wäre, KI, hoera, freue mich drüber, finde ich durchaus positiv, aber unbedingt mit einer Regulierung.

Und ich glaube sowieso, dass wir darüber nachdenken müssen, das Internet als luftleeren Raum und als rechtsfreie Zone vielleicht zu überdenken. Ich glaube, das nimmt Ausmaße an, die nicht mehr gesund sind.

Jennifer: Ich freue mich auf jeden Fall mit dir gemeinsam diese KI Zukunft zu entdecken.

Karin: Sehr gerne.

 

Jennifer: Möchtest du abschließend noch was loswerden?

Karin: Vielleicht das, wieso wir auf das Internet, auf das Interview gekommen sind. Es gibt nicht den einfachen Weg vielleicht. Das ist noch das Abschluss Ding nirgends. Also Texte zu erstellen, braucht es eine gewisse Übung. Und diesen einfachen Weg, es in KI reinzugeben, den gibt es einfach nicht. Was man sich weniger mit Texten beschäftigt, muss man sich mehr mit der Funktionsweise der KI beschäftigen.

Jennifer: Und mit dem Prüfen.

Karin: Der Ergebnisse? Absolut, genau.